Herr Hadubrand

zurück zu den Volksliedern

(1) Herr Hadubrand lebt ohne Sorg, er lebt auf seiner Ritterborg.
Er war ein schrecklicher Barbur und konnte saufen wie einer nur.
Ein Barbur, ein Barbur, und die Geschichte ist ganz wuhr!

 (2) Er liebt einst ein Mägdulein und ging mit ihr Verlobung ein.
Der Ritter war ein finstrer Mann, den niemand richtig leiden kann.
Mägdulein, sei nicht dump, laß ihn laufen, diesen Lump!

 (3) Der Ritter hatt´ in einer Nacht ihr ganz Vermögen umgebracht;
doch dann verließ er sie sofort, obwohl er Treue ihr geschwort.
Er ging fort, er ging fort, obwohl er Treue ihr geschwort.

(4) Das arme Mägdlein weint gar sehr, so sehr weinet heut´ kein Mägdlein mehr.
Sie stieg herab vom Ritterschloß, da floß vorbei ein tiefer Floß.
In den Floß, in den Floß sich das arme Mägdlein schmoß.

 (5) Herr Hadubrand in seiner Kammer, der schlief gerad den süßen Schlammer,
doch als die Glocke schlug zwölf Uhr, da trat ein Schreckgespenst hervur.
Ein Gespenst, riesengroß, ´s war das Fräulein aus dem Schloß.

(6) Der Ritter zittert und es grinst ihn an das schreckliche Gespinst.
Schnell zog er über Kopf und Wanst die Bettdeck´ vor dem Schreckgespanst.
Das Gespanst, das Gespunst tritt an´ Bett heran und grunzt. 

(7) Das Mägdlein kam nun jede Nacht, hat an dem Ritter sich geracht.
Jedoch es half ihm keine Kunst, stets kam und heulte das Gespunst:
"Hadubrand, Hadubrand! Pfui, pfui Teufel!" und verschwand.

(8) Doch Geisterspuk, o welch ein Graus, hält selbst ein Rittersmann nicht aus.
Und eines Tags in aller Fruh, fand man ihn tot im Kanapu!
Und so ward, kaum vollbracht, furchtbarlich die Tat geracht.


Kostenloser Download:
 

  Musik zum Anhören (MIDI)     Noten und Text zum Ausdrucken (PDF)

zurück zu den Volksliedern

 

www.gerolz.de