Wenn alle Brünnlein fließen
Aus Schwaben. Bei Friedrich Silcher op.65 Nr. 1 (1855)

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(1) Wenn alle Brünnlein fließen,
So muß man trinken
Wenn ich mein'n Schatz nicht rufen darf,
Tu ich ihm winken,
Wenn ich mein'n Schatz nicht rufen darf,
Ju, ja, rufen darf,
Tu ich ihm winken.

(2) Ja, winken mit den Äugelein,
Und treten auf den Fuß;
's ist eine in der Stube drin,
Die meine werden muß,
's ist eine in der Stube drin,
Ju, ja, Stube drin,
Die meine werden muß,

(3) Warum sollt sie's nicht werden,
Ich hab' sie ja so gern;
Sie hat zwei blaue Äugelein,
Die leuchten wie zwei Stern,
Sie hat zwei blaue Äugelein,
Ju, ja, Äugelein,
Die leuchten wie zwei Stern.

(4) Sie hat zwei rote Wängelein,
Sind röter als der Wein;
Ein solches Mädel findst du nicht
Wohl unterm Sonnenschein;
Ein solches Mädel findst du nicht,
Ju, ja, findst du nicht,
Wohl unterm Sonnenschein.

(5) So herzig wie mein Liesele
Ist keine auf der Welt,
Vom Kopf bis zu den Füßele
Ist alles wohl bestellt;
Vom Kopf bis zu den Füßele,
Ju, ja, Füßele,
Ist alles wohl bestellt.

(6) Ach herz'ger Schatz ich bitte dich,
Ach, laß mich lieber gehn!
Denn deine Leut die schmähen mich,
Ich muß mich schämen.
Denn deine Leut die schmähen mich,
Ju ja, schmähen mich,
Ich muß mich schämen.

(7) Was frag ich nach den Leuten,
Die mich tun schmähen?
Ei so lieb ich halt nocheinmal,
Dies schöne Mädchen.
Ei so lieb ich halt nocheinmal,
Ju ja, nocheinmal,
Dies schöne Mädchen.

 

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